Die Psychologie des Verpackungsdesigns
- Katja Wagner
- 17. Mai
- 1 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 14 Minuten
Schmale Flasche = schmaler Genuss?

Verpackungsdesign ist weit mehr als nur Ästhetik – es ist eng mit Psychologie, Emotionen und der Funktionsweise unseres Gehirns verbunden. Laut Daniel Kahneman steuern das instinktive System 1 und das logischere System 2 unser Denken. 95 % aller Entscheidungen treffen wir schnell und emotional mit System 1. Das rationale, langsame System 2 kommt erst ins Spiel, wenn System 1 keine sofortige Antwort hat.
Am POS wird die Kaufentscheidung von Konsumgütern in Sekundenbruchteilen vorwiegend von System 1 getroffen, also emotional - basierend auf Farben, Formen, Typografie und anderen visuellen Elementen.
Tropicana hat vor 15 Jahren 30 mio USD aufgrund des falschen Redesigns verloren. Umso interessanter ist es, den aktuelleren Relaunch zu betrachten. Dieses Mal wurde vor allem die Flaschenform verändert.
Spoiler: Die Verkaufszahlen sind erneut eingebrochen.
Erkenntnisse aus dem Neuromarketing:
👉 Schmalere Flasche: Die neue Flasche ist schmaler und wirkt dadurch moderner. Unser Gehirn verbindet mit schmalen Flaschen aber auch weniger Inhalt. Studien zeigen: breite Verpackungen wirken voller.
👉Kleinere Fruchtabbildung: Die schmale Flasche bietet weniger Platz für die Orange, daher wird sie kleiner dargestellt. Dadurch wird weniger Geschmack vermittelt. Denn: Je größer das Food-Visual, desto genussvoller die Wahrnehmung.
👉 Mehr Text: Das neue Design beinhaltet mehr Elemente. Das erschwert die Sichtführung: Das Auge bleibt noch weniger an der saftigen Orange hängen.
Mein Fazit:
Verpackungsdesign muss nicht nur schön, sondern auch klug und psychologisch durchdacht sein.
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LinkedIn Post: 18.05.2025 by Katja Wagner
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