Die Psychologie des Verpackungsdesigns
- Katja Wagner
- 27. Apr.
- 2 Min. Lesezeit
Warum Blau nicht schmeckt.

Wusstest du, dass 90 % der spontanen Beurteilung einer Marke auf ihrer Farbgebung basieren?
Was passiert eigentlich im Gehirn, wenn wir am POS zu einer Verpackung greifen? Mehr, als uns bewusst ist – Farben aktivieren neuronale Reaktionen, beeinflussen Emotionen und steuern Entscheidungen.
Die Neuropsychologie der Farben ist ein wichtiges Werkzeug im Verpackungsdesign. Und manches scheint so selbstverständlich zu sein – und wird dennoch so häufig nicht beachtet.
Daher:
Hier eine kurze Farb-Reise durch das Gehirn – mit konkreten Learnings fürs Food-Packaging:
🔴 Rot erhöht Herzfrequenz und Blutdruck und wirkt aktivierend und appetitanregend
👉 Ideal für energiereiche oder intensiv gewürzte Produkte
🟡 Gelb stimuliert das Dopamin-System und weckt Neugier, Optimismus und gute Laune.
👉 Funktioniert gut für verspielte Kinderprodukte oder Impulskäufe

🟠 Orange kombiniert die Aktivierung von Rot mit der Wärme von Gelb – das limbische System reagiert mit Offenheit und Appetit. Wird in allen Sprachen mit der Frucht assoziiert und wird daher auch mit Erfrischung, Aroma und Süße assoziiert.
👉 Perfekt für „Comfort Food“ oder gesellige Produkte.
👉 Und natürlich für alles, was mit Orangengeschmack assoziiert werden soll.
⚪ Weiß beruhigt das Gehirn durch visuelle Reizreduktion und steht für Reinheit, Einfachheit & Sicherheit.
👉 Ideal für Marken, die auf Transparenz, Natürlichkeit oder Minimalismus setzen – z. B. bei Milchprodukten oder Clean Label-Konzepten.
👉 Achtung: Falsch eingesetzt kann Weiß aber auch genau das Gegenteil bewirken und mit günstigen Handelsmarken assoziiert werden.

🟢 Grün beruhigt das Nervensystem und wird mit Ruhe, Natur, Gesundheit und Sicherheit assoziiert.
👉 Beste Wahl für Bio-, vegane oder nachhaltige Lebensmittel.
🔵 Blau senkt den Puls - und den Appetit. Die Farbe ist in der Natur selten bei Lebensmitteln und wirkt kühl und geschmacklos.
👉 Passt daher wunderbar zu light-Produkten oder Wasser, aber nicht zu Genussprodukten.
Fazit:
Auch, wenn das allgemeingültige Wirkungen sind, die nicht auf jeden Menschen zutreffen, so hilft es, Farben strategisch zu nutzen. Um nicht nur das Auge, sondern auch das das Unterbewusstsein zu erreichen.
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LinkedIn Post: 23.04.2025 by Katja Wagner
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